Mehr als nur ein Fußballturnier

Mehr als nur ein Fußballturnier

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Hochschule Mittweida ehrt beim 150-jährigen Jubiläum den Sportler und Mittweidaer Studenten Udo Steinberg. Vier Nachwuchsmannschaften kämpften um den Sieg im Udo-Steinberg-Turnier.

Höhepunkt im Udo-Steinberg-Turnier: Das Prominenten-<br>spiel zwischen der Traditionsmannschaft von SG Dynamo<br>Dresden und der Hochschulmanschaft Mittweida.

Es war ein Fußballspektakel der anderen Art, das am Samstag der vergangenen Woche die Ränge im Mittweidaer Stadion am Schwanenteich füllte. Im Rahmen der Feier zum 150-jährigen Bestehen der Hochschule würdigte sie ihren Absolventen Udo Steinberg mit einem Fußballturnier. Steinberg war ein Tausendsassa und Fußballpionier - gründete mehrere Sportvereine, darunter den Vorläufer des Chemnitzer FC, war Gründungsmitglied des DFB, früher Torschützenkönig des FC Barcelona, erster Trainer dessen Jugendmannschaft - und er war Ingenieur aus Mittweida, studierte von 1895 bis 1900 heir Maschinenbau und Elektrotechnik.
Ihm zu Ehren traten am Samstag vier Mannschaften der B-Jugend gegeneinander an: der Chemnitzer FC, FC Erzgebirge Aue, der Berliner SV und der Gastgeber SV Germania Mittweida. Diese Vereine waren nicht willkürlich ausgewählt, sondern haben alle ein besondere Verbindung zu Udo Steinberg.


 

Alle Vereine beziehungsweise deren Vorgänger gründete Steinberg selbst oder war Mitgründer. Bei der Gründung seines ersten Vereins war Steinberg gerade einmal 16 Jahre alt. Das erklärt, warum ausschließlich Jugendmannschaften spielten – die Spieler waren in etwa in dem selben Alter wie Steinberg damals. Auch das Stadion am Schwanenteich ist eng mit Steinberg verbunden. Auf dem Rasen kickte Udo Steinberg einst selbst den Fußball mit seinen Freunden – der Standort des Stadions ist somit auch ein Symbol für die Verbindung Steinbergs zur Stadt.

Als Kommentator hatte sich die Hochschule einen alten Freund ins Boot geholt: MDR-Sportstimme Gert Zimmermann. Gemeinsam mit Justin Werner von 99drei Radio Mittweida begleitete und bewertete er die Spiele. Zusätzlich übertrug die Hochschule das Turnier per Livestream. Rektor Ludwig Hilmer war als begeisterter Fußballfan direkt am Spielfeldrand mit dabei und begrüßte die Zuschauer im Namen der Hochschule.


Vereine, Spiele, Ergebnisse


Die Mannschaften lieferten sich Spiele von jeweils zwei mal 20 Minuten mit einer kleinen Pause dazwischen. Am Ende spielten die Gewinnermannschaften um den ersten und die Verlierermannschaften um den dritten Platz. Gastgeber Mittweida machte den Anfang und spielte gegen Erzgebirge Aue. Nach einer eher ruhigen Anfangsphase ging die Runde mit 0:0 unentschieden aus, nach einem Elfmeterschießen entschieden die Mittweidaer Nachwuchsspieler die Runde mit 6:5 aber für sich und sicherten sich so einen Platz im Finale.
Gert Zimmermann lobte diese Leistung: „Wenn man bedenkt, dass Aue zwei Klassen über Mittweida spielt, ist dieses Ergebnis schon eine runde Sache!“.

Im Duell zwischen dem Berliner SV und dem Chemnitzer FC ging es schon etwas härter zur Sache. Auch nach dem 5:0 für die Chemnitzer ließ die Mannschaft in Himmelblau nicht locker. Kurz vor Ende riss die Wolkendecke auf und brachte einen strahlend blauen Himmel zum Vorschein. „Ist das ein Zeichen?“, fragte Zimmermann. Es war eines: Der Chemnitzer FC besiegte die Berliner mit 8:0 und stand somit als Mittweidas Gegner im Finale fest.

Dann folgte ein echtes Highlight an diesem Samstag, das „Prominentenspiel“. Die Traditionsmannschaft von SG Dynamo Dresden trat gegen eine Hochschulmannschaft an, die von Spielern der Fußballmannschaft des Sächsischen Landtages und fußballaktiven Absolventen unterstützt wurde. Unter den Mittweidaer Spielern befanden sich auch Schwimmstar Stev Theloke und Professor André Schneider von der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen. Früher war er als Gewichtheber aktiv und trug zu einem großen Teil dazu bei, dass die Hochschule Mittweida bis heute sportliche Nachwuchstalente fördert und bei Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport unterstützt.
Die Mittweidaer Mannschaft ging sogar zunächst in Führung, verlor aber dann mit 6:2 gegen die Dresdner. Keine Schande, wie Gert Zimmermann fand. Immerhin hatten die Dresdner Spieler wie Thomas Neubert oder Hans-Jürgen Dörner an Bord. Eine Medaille gab es am Ende für jeden Spieler. Hans-Jürgen Dörner, der auch als „Beckenbauer des Ostens“ gilt, hatte schon einen Platz dafür gefunden. „Die kommt direkt neben die Goldmedaille von '76.“ Für die Zuschauer gab es im Anschluss noch Autogramme der prominenten Spieler.


And the winner is....


Im Finale traf dann noch einmal der Nachwuchs von SV Germania Mittweida auf den Chemnitzer FC und der Berliner SV auf FC Erzgebirge Aue. Es gewannen die Nachwuchsspieler von Aue mit 4:1 und die Chemnitzer mit 3:0. Somit landete der Berliner Sv auf Platz vier, FC Erzgebirge Aue belegte den dritten Platz, Gastgeber SV Germania Mittweida wurde Zweiter und der Chemnitzer FC belegte den ersten Platz auf dem Siegertreppchen.

 

Bei der Siegerehrung am Nachmittag auf dem Technikumplatz ehrte die Hochschule die Gewinnermannschaft schließlich mit einem Pokal.


Text: Irina Heß
Fotos: André Wirsig