„Das ist ein ungewöhnlicher Rahmen für ungewöhnliche Menschen", begrüßte Rektor Ludwig heute Vormittag 180 Alumni der Hochschule im Spiegelzelt. Auf dem Mittweidaer Schützenplatz - 60 Absolventen des Abschlussjahrgangs 1957 und 120 Absolventen, die 1967 ihr Diplom in Mittweida gemacht haben - zwei doppelte Jubiläumsjahrgänge, die am 150. Geburtstag der Hochschule auf 60 oder 50 Jahre Studienabschluss zurückblicken. Sie sind der Einladung ihrer Hochschule zur Jubiläums-Alumni-Ehrung gefolgt. Altrektor Lothar Otto sowie die Prorektoren Monika Häußler-Sczepan und Gerhard Thiem gratulierten und überreichten die Ehrendiplome.
„Für uns ist es wichtig,“ so der Rektor weiter, „dass Ihnen das Zusammentreffen mit der Hochschule wichtig ist. Denn das, was sie in die Welt getragen haben, macht den Ruf der Hochschule aus.“
Siegfried Frech, Absolvent von 1957, erinnerte seine Kommilitonen an die Studienbedingungen in den 1950er Jahren: „Unsere Festplatte waren die Lehrunterlagen von unseren Dozenten“. Er bekennt: „Wir können stolz sein, her gelernt zu haben. Man kann nur staunen, was inzwischen hier entstanden ist.“
"Was heute richtig ist, kann morgen falsch sein": Die Sprüche von Dozenten sind wie das solide Wissen, das sie vermittelten, Teil jahrgangsübergreifender Erinnerung.
Eine spezielle Erinnerung teilte auch Bernd Dreiwick aus dem Jahrgang 1967, der heute zum ersten Mal seit 50 Jahren wieder nach Mittweida gekommen ist: „Am Anfang unseres Studiums stand die Kartoffel im Mittelpunkt - sozialistische Hilfe in einer LPG in Stendal. Außer Rückenschmerzen hatte das aber etwas Gutes: Die neuen Studenten haben sich schnell kennengelernt und ein Kollektiv gebildet.“
Fest der Begegnung in der Hochschulstadt
Viele andere Absolventen aus allen Jahrgängen sind am Jubiläumswochenende nach Mittweida gekommen. Über 20.000 hatte die Hochschule eingeladen. Freuen können sie sich über die Begegnungen auf dem Campus und in der Stadt. Viele bleibende Freundschaften und manche Ehen sind in der Studienzeit entstanden, und man kommt gerne an die „Alma Mater“ zurück. Einige Absolventen sind auch heute beim Techniker-Bummel dabei, der vom Technikumplatz zum Markt zieht.
Ab 17 Uhr ziehen Absolventen, Studierende, Professoren und Mitarbeiter der Fakultäten durch die Stadt und zeigen die Erfolgsgeschichte der Erfindungen und Entdeckungen Mittweidaer Ingenieure und Forscher, darunter so bekannte Namen wie August Horch, Hans Bahlsen oder Friedrich Opel.
Das Konzert am Abend ab 20 Uhr mit dem Sound des "Electric Light Orchester (ELO)“ ist zwar ausverkauft, wird aber auf den Technikumplatz unterhalb des Hauptgebäudes der Hochschule übertragen.
Die Jubiläums-Alumni-Ehrung fand heute in der „Queen of Flanders“ statt, dem mit 30 Metern Durchmesser und 12 Metern Höhe größten Spiegelzeit der Welt, das die Hochschule nach Mittweida geholt hat. Am Sonntag finden dort unter anderem um 10 Uhr die KinderUni und um 14 Uhr der KinderKlangZauber statt. Dazwischen präsentiert um 12 Uhr der Mittelsächsische Kultursommer mit dem Jubiläums-Theaterstück „van Bummel oder Studieren auf Holländisch“ die wahre Geschichte eines niederländischen Studenten Ende der 20er Jahre am Technikum Mittweida in humoristischen Episoden.
Am familienorientierten Fest-Sonntag haben zudem von 10 bis 15 Uhr die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet.
Das komplette Programm inkl. des Rahmenprogramms auf dem Campus und in der Stadt findet sich unter:
Der Techniker-Bummel und das ELO-Konzert werden live im Internet und via Facebook übertragen. Auch auf dem Technikumplatz können die Festbesucher die Veranstaltungen auf einer Großbildleinwand verfolgen.