Udo Steinberg - ein Visonär betritt den Platz

Udo Steinberg - ein Visonär betritt den Platz

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Buchpräsentation, Vortrag, Fußballturnier, YouTube-Videos – die Hochschule Mittweida würdigt ihren Absolventen Udo Steinberg gleich mehrfach.

Drei Engel für Steinberg:<br>Sabine Blechschmidt-Vogel, Dr. Marion Stascheit und<br>Karoline Pernt (v.l.) haben das Leben und Wirken<br>Udo Steinbergs auf dreihundert Seiten dokumentiert.<br>Nicht auf dem Bild ist Mitautorin Eva Martínez Gámez.

Er war ein Tausendsassa und Fußballpionier - gründete mehrere Sportvereine, darunter den Vorläufer des Chemnitzer FC, war Gründungsmitglied des DFB, früher Torschützenkönig des FC Barcelona, erster Trainer dessen Jugendmannschaft - und er war Ingenieur aus Mittweida: Udo Steinberg (1877-1919).
Die Hochschule hat sich auf Steinbergs Spuren gemacht, in Deutschland und in Spanien, und hat diesen Weg in einem Buch nachgezeichnet, das kürzlich erschienen ist.
Aus dem spannenden Leben von Udo Steinberg berichtete am vergangenen Mittwoch Dr. Marion Stascheit, die Leiterin des Hochschularchivs, in einer gemeinsamen Veranstaltung mit dem Heimat- und Geschichtsverein Mittweida e.V. im „Studio B“ der Hochschule.
Gemeinsam mit zwei Kolleginnen und einer spanischen Studentin hatte Dr. Stascheit im Rahmen eines Forschungsprojekts dreieinhalb Jahre lang alle Informationen zu Steinberg für das Buch zusammengetragen. Dabei fing alles mit einem Zufall an: „Irgendwann fragte uns jemand nach Dokumenten eines Studenten. Bei den Recherchen stießen wir auf die Person Udo Steinberg“, so Stascheit. „Am Anfang dachte ich: Zwanzig bis dreißig Seiten werden wir schon zusammen kriegen. Und jetzt sind es so viele!“ „Zum Leben und Wirken von Udo Steinberg“ ist der Titel der rund 300 Seiten starken biografischen Dokumentation. In elf Kapiteln bietet das reich bebilderte und mit vielen historischen Dokumenten illustrierte Werk einen Überblick über Steinberg unter anderem als Student, Sportler, Sportfunktionär, Sportjournalist und Ingenieur.

Udo Steinberg auf vielen Plätzen zuhause

Bereits als Schüler faszinierte ihn der damals noch in den Kinderschuhen steckende Fußball. Als Student sorgte er für die Verbreitung dieser und anderer Sportarten in Mittweida. Er war an der Gründung von Sportvereinen in Berlin, Mittweida, Chemnitz und Barcelona beteiligt.

Als Ingenieur etablierte er sich mit seiner engagierten Tätigkeit und einer Vielzahl von Ingenieurpatenten in Spanien. Er brachte seine ingenieurtechnischen Kenntnisse auch in Sportprojekte ein und unterstützte sie darüber hinaus finanziell und materiell. Gemeinsam mit weiteren Fußballpionieren trug er als Fußballer zur Verbreitung des Fußballgedankens bei und setzte sich mit der Gründung der berühmten Fußballschule in Barcelona ein Denkmal. Udo Steinberg hat aber nicht nur Fußball gespielt. Als Sportler mit einem „Universaltalent“ versehen, hat er sich in anderen leichtathletischen Sportarten betätigt.

Neben seinen sportlichen Aktivitäten war Steinberg auch Sportfunktionär. Seine Fähigkeiten als Schiedsrichter waren ebenfalls sehr gefragt. Insbesondere durch seine langjährige Tätigkeit als Schriftführer von Sportvereinen hat er bis heute Spuren als Sportjournalist in den historischen Sportzeitungen hinterlassen. Er zählt zu den ersten Redakteuren der Sportzeitung „Mundo Deportivo“.

Udo Steinberg auf allen Kanälen

Zum Hochschuljubiläum erinnert die Hochschule auch mit einem besonderen Fußballturnier an ihren Absolventen: Das Udo-Steinberg-Turnier findet am Fest-Samstag ab 11 Uhr im Mittweidaer Stadion am Schwanenteich statt. Im Vorfeld hatte eine crossmediale Kampagne auf das Turnier und seinen Namensgeber aufmerksam gemacht. Stefanie Walter vom Rektorat der Hochschule stellte die Kampagne vor. 

Zehn sportbegeisterte Studierende haben unter anderem Videos für soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram erstellt. Im Mittelpunkt stand die Videoreihe zu Udo Steinberg, die in mehreren Teilen zu verschiedenen Themen auf der Videoplattform YouTube zu sehen ist. Die Idee dahinter: „Es gab ja kein Videomaterial zur Person Udo Steinberg. Also haben wir das kurzerhand selbst übernommen“, so Walter. Dabei findet sich ein Student – der Steinberg tatsächlich verblüffend ähnlich sieht – in einer Art Traumwelt wieder, die zeigt, wie es für Steinberg in der heutigen Zeit ausgesehen haben könnte.

Was uns beim Turnier erwartet

Am Samstag treten insgesamt vier Mannschaften der B-Jugend an: SV Germania Mittweida, Berliner SV, Chemnitzer FC und FC Erzgebirge Aue. Gespielt wird je zweimal 20 Minuten.
Nach der Vorrunde und vor dem Spiel um den dritten Platz gibt es ein Prominentenspiel: Die Traditionsmannschaft von Dynamo Dresden tritt gegen eine Hochschulmannschaft an, die unterstützt wird von Spielern der Fußballmannschaft des Sächsischen Landtages und fußballaktiven Absolventen. Mit auf dem Rasen sind unter anderem Hochschulrektor Ludwig Hilmer und Schwimmstar Stev Theloke.
Das Stadion am Schwanenteich bietet am Samstag Platz für über 2.000 Zuschauer.
MDR-Sportreporter Gert "Zimmi" Zimmermann wird das Turnier kommentieren.

Ort und Zeit: Samstag, 6. Mai, 11 – 16 Uhr, Stadion am Schwanenteich Mittweida, Eintritt: 3 Euro (kostenloser Einritt über den Gustchein im Programmheft des Hochschuljubiläums)
Alle Informationen zum kompletten Festprogramm inkl. vielfältigem Rahmenprogramm auf dem Campus und in der Stadt hier

Das Buch ist für eine Schutzgebühr von 15 Euro im HSMW-Shop (Hauptgebäude der Hochschule), im Informationszentrum T9 (Technikumplatz 9) und online hier erhältlich.

Videos der Serie über Udo Steinberg hier